Es scheint, als ob die Welt im Chaos versinke, während ein US-Präsident willkürlich Zollsanktionen ausspricht. Mitten in diesem Durcheinander bemüht sich Volkswagen, eine seiner größten Krisen in der Unternehmensgeschichte zu überwinden. Trotzdem bietet das Chaos auch Gelegenheiten – wie zum Beispiel für die Rüstungsbranche, die aktuell vom weltweiten politischen Umfeld profitiert.
Die Gedanken von Volkswagen-Höchstgrad führen zu naheliegender Schlussfolgerung. Einerseits verfügt das Unternehmen über Fabriken, welche aktuell unterbeschäftigt sind. Andererseits steht da eine Branche mit einem enormen Bedarf an Produktion. Kann also die expandierende Rüstungsbranche den Autohersteller in Wolfsburg vor der Krise retten? Rheinmetall untersucht zumindest eine Partnerschaft – wobei sich ein spezielles Werk im Visier befindet.
VW: Rheinmetall zeigt Interesse
Am Freitag (28. März) war daher eine Delegation von Rheinmetall im Werk in Osnabrück zu Gast. Diese Information wurde durch eine Sprecherin von Volkswagen bestätigt, nachdem die Deutsche Presse-Agentur danach gefragt hatte. Die Sprecherin teilte mit: "Es gab offene Diskussionen über potentielle Möglichkeiten eines weiteren Zusammenschlusses des Joint-Ventures Rheinmetall MAN Military Vehicles." Allerdings seien daraus keine spezifischen Folgerungen für den Standort gezogen worden. In anderen Worten: Dies ist zunächst nur ein vorsichtiger Vorstoß.
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Allerdings gibt es offensichtlich doch Interesse seitens Rheinmetall. Schließlich würde der Vorstandsvorsitzende, Armin Papperger, persönlich nach Osnabrück kommen. Auf der Seite von Volkswagen waren hingegen Alexander Vlaskamp vom MAN-Team sowie Gunnar Kilian, Mitglied des Konzern-Vorstands, anwesend. Kilian hat zudem Verantwortung im Bereich Lastkraftwagen-Geschäfts übernommen.
„Natürlich schauen wir uns das an.“
Rheinmetall wurde zuletzt mehrmals als potenzieller Käufer des Volkswagen-Werks in Osnabrück gehandelt. embriolabelindo.comberichtete. HIER mehr Infos ). Der Vorstandschef von Dessen, Herr Papperger, zeigte ursprünglich eher Zurückhaltung. Er meinte, dass die bestehenden Einrichtungen für eine Rüstungsunternehmen nur begrenzt nutzbar seien und ein Umstellungsprozess kostspielig sein würde. Allerdings fügte er hinzu: „Bevor man in Deutschland ein neues Fabrikationswerk für Panzer errichtet, werfen wir natürlich einen Blick darauf.“
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Zum Rand eines Finanzberichts in Düsseldorf erwähnte er sein starkes Interesse. Er betonte, dass das Unternehmen in Osnabrück "sehr gut zur Anpassung an militärische Fahrzeuge" geeignet ist, wie die Zeitung "Bild" berichtet hat. Eine Partnerschaft zwischen VW und Rheinmetall wäre damit keineswegs unerheblich. Die Tochtergesellschaften MAN und Rheinmetall arbeiten bereits zusammen und produzieren Militär-Lkw. Es würde also durchaus Sinn machen, diese Kooperation weiter auszuweiten. Dies könnte für Osnabrück mit seinen ungefähr 2.300 Beschäftigten zumindest eine Zukunftsrichtung bedeuten.
Momentan werden an diesem Ort neben dem T-Roc Cabrio hauptsächlich Fahrzeuge für den Konzern-Schwesterverbrend Porshe hergestellt. Es handelt sich um den Boxster und den Cayman. Die Produktion bei Porsche soll bis 2026 enden, Ende 2027 wird danach auch die Herstellung des T-Roc eingestellt.
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Was folgt dann? Keiner kann das sagen. Osnabrück war zumindest im Gespräch über mögliche Schließungspläne von Produktionsstätten auf der Liste der betroffenen Orte. Doch dank des tariflichen Einigens konnte sogar dieses Albtraumszenario verhindert werden. (Mit dpa)