Asia spielt eine entscheidende Rolle für die global vernetzte Radwirtschaft. In den USA befürchtet man bei Verbandskreisen durch die amerikanischen Zölle zahlreiche Pleiten. Bei uns drohen einige damit zu rechnen, dass ein Wellengang von E-Bikes aus China negative Auswirkungen auf die Produzenten im Heimatland haben könnte.

Am 2. April verkündet Donald Trump bei einem Event zum „Liberation Day“: „Dies ist unser Statement für wirtschaftliche Selbstständigkeit.“ Der US-Präsident hebt triumphierend ein Schild hoch, das die Namen verschiedener Länder sowie neue Zolltarife bis zu 50 Prozent zeigt. Auf der Liste befinden sich vor allem Staatennamen wie Vietnam, Taiwan, Kambodscha und China an oberster Position. Diese Produzentenländer spielen eine entscheidende Rolle für den globalen Fahrradgeteilektorat.

Obwohl Trump nach einem Erschütterungen auf den Aktien- und Anleihe-Märkten Die Zölle werden zuerst für 90 Tage ausgesetzt. Trotzdem bleibt die Unsicherheit groß, da vieles davon abhängt.

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In diesen Wochen besuchen delegierte Vertreter einzelner Firmen an der Auswärtigen Handelskammer in New York nacheinander ihr Büro. Im Gang begegnen sich hier ein Abordnungsmann eines deutscher Radfahrzeugfabrikanten und eine Persönlichkeit aus dem Bekleidungssektor. Sie stimmen bald überein: "Trumps Vorstellungen von einem Rückgang des Textilvertriebs oder Fahrradhändlers nach Amerika sind völlig unpraktisch", erklärt jemand, der an dieser Diskussion beteiligt war. Selbst bei einer Zöllerischen Hinzufügung auf zwei Hundertprozent, so argumentieren sie weiter, sei dies in den Vereinigten Staaten unmöglich durchzusetzen, da es dort einfach keine vergleichbare Fachkenntnis oder Leistungsqualität mit den Produktionsbedingungen Asiens gäbe.

Schließlich wird der Konsument am Schluss die Kosten des Zollzwanges tragen müssen – insbesondere in den USA.

US-Produzenten setzen zu 90 Prozent auf die Produktion in Asien.

Weltweit bekannte Fahrradmarken wie Specialized, Cannondale, Cervélo oder Trek haben amerikanische Wurzeln und ihren Sitz in den Vereinigten Staaten. „Unabhängig“ im Verständnis von Donald Trump waren diese und andere US-Hersteller nie. Rund 12,5 Millionen von insgesamt 21,2 Millionen verkaufen Fahrrädern in den USA wurden verkauft. Zu den USA gehörende Marken machen hierbei den Weg. Allerdings stammen bis zu 90 Prozent aller vertriebenen Räder hingegen aus Asien hergestellt und eingeführt - vor allem aus China, Taiwan, Vietnam oder Kambodscha. Lediglich die Zölle von etwa 46 Prozent für Vietnam, 49 Prozent für Kambodscha sowie 32 Prozent für Taiwan bleiben außen vor; bei China gelten diese Regelungen nicht. In dem sich steigernden Handelskonflikt mit Beijing fallen diese Steuern an. 145 Prozent erreicht – Ende offen.

Angesichts dieser Entwicklung ist der US-amerikanische Fahrradmarkt besonders erregt. Mehrere Beteiligte haben das Handtuch geworfen.

Taiwans Hersteller von Elektro-Rädern und -Lastensegwayn, wie z.B. Tern, haben ihren Partnereinrichtungen in Asien befohlen, derzeit keine Fahrräder mehr nach Amerika auszuliefern, um hohle Zölle zu vermeiden. Ich möchte mich nicht mit einem 46-prozentigen Zollsatz befassen. „liefert uns nichts mehr an, solange wir keine Lösung gefunden haben“, betonte es. Steve Boyd, Terns Geschäftsführer für Nordamerika. Der Manager считает, что eine Änderung von Handelspreisen auf diese Weise unwahrscheinlich sei. Er findet die Idee unrealistisch, dass jedes Unternehmen in der Versorgungs-kette seinen Bleistift spitzen sollte. Es scheint hier ein Teil im Englischen zu sein übrig geblieben. Ich werde es daher noch einmal ohne diesen Teil versuchen: Terns Geschäftsführer für Nordamerika geht davon aus, dass eine solche Anpassung der Preise sowohl für den Groß- als auch für denEinzelhandel praktikabel erscheinen mag. "Die Annahme, dass jede Firma in der Lieferkette ihren Bleistift spitzt, ist jedoch absurd."

Arnold Kamler (75) ist Vorstandsvorsitzender von Kent International, einem US-Unternehmen, das vor allem anbieter von Rädern im unteren Preisbereich sind und hauptsächlich durch Einzelhandelspartner in den USA vertreten werden. wie Walmart und Target verkaufen Erwartungen gehen dahin, dass Preissteigerungen für die ganze Branche um bis zu 50 Prozent eintreten könnten, falls die Zölle bestehen bleiben. Der Geschäftsführer des Familieneigentums und eines der führenden Fahrradproduzenten in den USA befürchtet einen Rückgang im Umsatz auf etwa 1,4 Millionen Einheiten innerhalb dieses Jahres. Im Vergleich zum Spitzenjahr 2020 wäre dies ein deutlicher Halbierung des Absatzes.

Währenddessen hatte Kamler schon Jahre zuvor, genau wie Trump es vorgeschlagen hätte, einen Teil seiner Produktion von Asien nach Hause verlagern lassen und produzierte seither mehrere hunderttausend Fahrräder in seinem Werk in South Carolina. Trotzdem war er gezwungen, die Preise ständig anzuheben, da die meisten Teile immer noch aus China eingeschleppt werden müssen – ein Land, mit dem Trump ohnehin konfrontiert ist. seine erste Amtsperiode durch erhöhte Zölle charakterisiert „Unsere Einnahmen gehen kontinuierlich zurück, da unsere Preise inzwischen so elevated stehen“, klagt Kamler bei der „Financial Times“ aus. (Note: "elevated" here means high or raised but sounds less common than 'hoch' which could add some diversity as per your instruction.) (Alternative Paraphrase) „Ständig fallen unsre Erlöse weg, denn die Kosten haben sich inzwischen extrem erhöht“, beschwert er sich vor der „Financial Times“.

Umsiedlung nach Taiwan – und dennoch im Zolldilemma

Bekannte US-amerikanische Marken hatten sich bei früheren Handelskonflikten entschieden, die Herstellung von hochwertigen Fahrradrahmen nach Taiwan oder Vietnam zu verlagern. "Mit diesen neuen Zöllen, die nur für neunzig Tage gelten, führt diese Strategie ins Lächerliche", erklärt der Chef von Rose Bikes. Thorsten Heckrath-Rose (52). Vor dem Hintergrund längerer Lieferketten und Planungszeiträume sind 90 Tage „eigentlich gar nichts”.

Die Unsicherheit bleibt groß, und die amerikanische Fahrradbranche leidet unter den vorhandenen Zöllen auf chinesischen Importsprüchen. Sollte dieser Handelskonflikt nicht friedlich beigelegt werden, besteht das Risiko für große US-amerikanische Marken, ihren heimischen Markt zu verlieren. Laut Heckrath-Rose müssten Verbraucherinnen und Verbraucher in den USA mit deutlicheren Preiserhöhungen und weniger Verfügbarkeit rechnen, da es illusorisch ist, die Produktion in einem solchen Ausmaß ins eigene Land zurückzuverlegen.

Sollen US-amerikanische Marken ihre Produktion nach Hause holen?

Der Niederländer Phillip M. Lucas Langejährige Fachkennerin und Beraterin der Fahrradbranche betrachtet die Vorstellung von einem "echt amerikanischen" Fahrrad als eine "Legende". Sie erklärt, dass sogar führende Marken für Komponenten aus den USA stark auf Teile oder fertige Produkte aus Asien zurückgreifen müssen, welche ebenfalls hohe Importabgaben zu zahlen haben.

In Szenariorechnungen Für eine mögliche Umstellung der Produktion nach innen landeinwärts gelangt der Experte zu einer entmutigenden Einschätzung: Angesichts aktuell gültiger Zölle auf Einfuhren aus Asien beträgt die Gewinnspanne für die lokale Montage eines Fahrrads in den USA bereits 3000 Dollar. Unter diesen Bedingungen wären jedoch die Renditen so knapp, dass man vermutlich von einer Beteiligung der US-amerikanischen Radbranche absehen müsste.

Erst ab einem Kontostand von 10.000 US-Dollar wird der Margenschutz gewährt.

Mit einem Einzelhandelspreis von 5000 Dollar bietet die Onsite-Montage "ein moderates Plus" - jedoch nur für Unternehmen, die bereits gut ausgestattet sind, effektiv operieren und genügend Kapazität haben, wie ein Fachmann berechnet hat. Erst wenn die Kosten etwa 10.000 Dollar erreichen, lohnt sich die Montage in den USA deutlich mehr und stellt einen ausreichenden Gewinnsschutz sicher. Falls die Zölle bestehen bleiben, wird der Markt erheblich schrumpfen.

Aus diesem Grund warnt auch deshalb die US-Lobbygruppe „ PeopleForBikes “, dass höhere Importkosten viele Unternehmen in die Insolvenz treiben oder sie zur Fusion mit der Konkurrenz zwingen könnten. „Die Stimmung in der Branche ist düster, da wir einer potenziell existenziellen Bedrohung gegenüberstehen“, sagt Chefjurist Matt Moore . Bereits im vergangenen Jahr warnte die Organisation vor dem dramatischen Einfluss, dass plötzliche Erhöhungen der Zölle um 25 bis 100 Prozent auf den wirtschaftlichen Erfolg der Radindustrie haben könnten.

Beim Pon Bike und Shimano herrscht Stillschweigen bezüglich der möglichen Auswirkungen.

Der niederländische Fahrradriese Pon Bike ,, bei denen Marken wie Cannondale, Cervélo und Santa Cruz ihren Sitz haben, weichen sie aus, wenn es um potentielle Auswirkungen des Zollkonflikts geht. Man solle die Situation sorgfältig verfolgen, teilt das Unternehmen mit Auftrag nur mit - ohne jegliche Bemerkung zum Geschäft in den USA. Auch Shimano , eines der größten Unternehmen im Bereich Komponentenproduktion für die Fahrradbranche, zeigt seine Trumpfkarte noch nicht.

Der Vielmarken-Wettbewerber Accell Hervorgehoben wird, dass das Unternehmen hauptsächlich in Europa tätig ist. Deshalb sind US-Amerika-Zölle für das Unternehmen weniger bedeutend. Es besitzt eine „überwiegend europäische Produktion und Versorgungsinfrastruktur, wodurch die unmittelbare Bedrohung durch internationale Handelstarife eingeschränkt wird“.

Die Auswirkungen auf die deutschen Radverkäufer

Aber wie wirkt sich der Zollkrieg auf die Fahrradproduktion innerhalb unseres Landes aus? Die Vereinigten Staaten haben bei Importen aus der Europäischen Union ein zusätzliches Zollobergewicht von 20 Prozent eingeführt, das Trump während des 90-tägigen Waffenstillstands auf 10 Prozent reduziert hatte. Allerdings gilt auch für die EU: verschoben bedeutet nicht abgelehnt oder erledigt.

„In den USA betätigen wir uns nicht“, erklärt Heckrath-Rose. Da das Unternehmen Bocholt nur geringe Mengen an Materialien direkt aus den USA beinhaltet, wären eventuelle Gegenzölle auch minimal relevant.

In Wahrheit bleiben die Fahrradexportszahlen nach Amerika bescheiden: Im Jahr 2024 wurden lediglich 4344 E-Fahrräder sowie 1109 traditionelle Fahrräder exportiert, wie das Statistische Bundesamt bei einer Anfrage mitteilte. Daher blieben die Folgen der Zollmaßnahmen der USA für die deutsche Radindustrie begrenzt, erklärt man. Burkhard Stork (52), Chef des Zweirad-Industrie-Verbands Zu Manager Magazin. Dennoch: jeder vernünftig handelnde Unternehmer fühlt sich aufgrund der Handelspolitischen Lage im Ausland "erheblich unsicher", so Storks Beschreibung der Stimmung.

Wird Asia nun auch Europa mit Fahrrädern überschwemmen?

In der kurzen Sicht würden die amerikanischen Zölle laut ihm die Fahrradbranche in Europa nicht grundlegend beeinflussen. Robert Peschke ,, Geschäftsführender Direktor bei Little John Bikes. Indirekt jedoch könnte die Industrie erhebliche Auswirkungen bemerkbar machen. Asiatische Produzenten und Exporteure, denen aufgrund höherer Zölle aus den USA eine sinkende Nachfrage droht, könnten sich verstärkt auf den europäischen Markt – einschließlich Deutschlands – konzentrieren. Dies würde möglicherweise dazu führen, dass Preisneigungen festgestellt werden. ohnehin angeschlagenen Branche Peschke schreibt weiter drücken auf. LinkedIn „Dies stellt eine Bedrohung für europäische Marken und Produzenten dar. Die EU sollte darauf vorbereitet sein und den Güterfluss sorgfältig überwachen“, mahnt Heckrath-Rose.

Dies gilt auch für die Tochtergesellschaft von Bosch. Bosch eBike Systems Seit 15 Jahren beliefern sie über 100 Radmarken und zählen damit zu den führenden Anbieter globaler Elektrobikemantriebe. Bekannte amerikanische Fahrradfirmen sind unter ihren Kunden. Gegenwärtig befindet sich Bosch noch in Sicherheit: "In Bezug auf die Zölle werden momentan hauptsächlich Hersteller betroffen sein, nicht jedoch wir als Lieferanten", erklärt man dort. Claus Fleischer , CEO von Bosch eBike Systems, im Gespräch mit dem Manager Magazin. Wie sich die Situation in den USA unterscheidet, hängt vom Ursprung des Fahrradrahmens ab ( Country of Origin Diesen berechnen die Behörden derzeit als den Herkunftspunkt des gesamten Fahrrads.

Ob diese Situation bestehen bleibt oder ob die US-Regierung künftig Wertketten genauer unter die Lupe nimmt und möglicherweise sogar die Zollvorschriften für Ersatzteillieferanten von Fahrrädern verschiebt, bleibt bei der unberechenbaren Handelspolitik des US-Präsidenten ungewiss.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Umstände überlegt der taiwanische E-Bike- und E-PKW-Hersteller Tern schon daran, sein Produktionsverfahren und Lieferkette anzupassen. Für den europäischen Markt werden Räder bereits in Portugal zusammengebaut. Zudem könnte das Unternehmen zukünftig auch Fahrzeuge für den amerikanischen Markt in Portugal produzieren, um die Zollabgaben leicht zu reduzieren.

Bei der Zollkrise könnten sich sogar Gewinnere finden.

Für den zu Beginn angesprochenen deutsches Unternehmen, welches seine Felgenrahmen teurer Modelle in Portugal produziert, im Heimatland zusammenbaut und mit hochwertigen Teilen verseht, ist eine Fertigung in Amerika keine Option. "Es ist nicht so einfach, einen Schweissanlage einzurichten und sofort damit anzufangen", erklärt der Vertreter des Unternehmens, dessen Namen hier nicht genannt wird. Obwohl sie bereits hohe Verkaufspreise in den USA haben, müssten sie trotzdem wegen vorhandener Zölle höhere Preise verlangen, meint dieser Sprecher.

Der Hersteller hat keine Bedenken hinsichtlich von Absatzschwierigkeiten. Während des Lieferengpaaßes infolge der Coronavirus-Pandemie zeigte es sich bereits, dass Anbieter auf höherem Preissegment stärker gewinnbringend waren. Im US-Markt ist das mittlere Preissegment im Bereich von etwa 5000 Dollar besonders konkurrenzent-sprechend und vergleichbar mit anderen Märk-ten. Aufgrund der neu eingeführten Zölle für asiatische Importe sind die Preise dieser Produkte signifikant gestiegen, wobei sich gleichzeitig der Preisunterschied zum qualitativ besseren Angebotssegment aus Deutschland verkleinert hat.

Die stille Hoffnung des deutschen High-End-Anbieters: „Dann greifen diese Kunden vielleicht lieber gleich zum Mercedes, und wir sind in gewisser Hinsicht der Krisengewinner.“ Ob es so kommt, ist angesichts von Trumps erratischer Politik keineswegs ausgemacht. „Da muss man sehr vorsichtig sein.“

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